Weltweit hat die Zahl der Bluthochdruck-Patienten in den letzten Jahren in alarmierender Weise zugenommen. In Deutschland leiden in der Altersgruppe oberhalb 60 Jahre mehr als die Hälfte an einem erhöhten Blutdruck – mit fatalen Folgen für Herz und Gehirn. Denn Hypertonie steigert das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle.
Diuretika gelten als Standard in der Hypertonie-Behandlung. Sie entziehen dem Körper Wasser und senken auf diese Weise den Druck in den Gefäßen. Mit der Flüssigkeit gehen allerdings auch wichtige Mineralstoffe, insbesondere Magnesium verloren. Ein Teufelskreis, da Magnesium eine wichtige Rolle für die Leistung des Herzmuskels spielt. Als natürlicher Calcium-Antagonist wirkt Magnesium gefäßerweiternd und blutdrucksenkend, er kann die Herzfrequenz normalisieren und Herzmuskelgewebe schützen.1 Umgekehrt kann ein Magnesiummangel die neuromuskuläre Erregbarkeit fördern, wodurch sich das Risiko für Hypertonie, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen erhöht.2,3
Wenn Patienten unter Bluthochdruck leiden
„Zahlreiche Studien zeigen, dass eine Magnesium-Substitution einen positiven Einfluss auf Hypertonie ausübt.4 Die wissenschaftlichen Untersuchungen belegen einen senkenden Effekt sowohl auf den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck“, betont in diesem Zusammenhang auch Prof. Dr. med. Klaus Kisters, Internist und tellvertretender Vorsitzender der Experten der Gesellschaft für Biofaktoren e. V.
Magnesiumtherapie positiv bei Bluthochdruck und Herzschwäche
Bei der Magnesium-Supplementierung ist zu berücksichtigen, dass organische Verbindungen im Vergleich zu anorganischen Verbindungen in der Regel besser verträglich sind und sich durch eine höhere Bioverfügbarkeit auszeichnen.5,6,7 „Wissenschaftliche Untersuchungen8 belegen, dass bei Patienten mit Herzerkrankungen durch Bluthochdruck und Herzinsuffizienz Lebensqualität und Lebenserwartung unter einer oralen Therapie mit Magnesiumorotat steigen“, so der Mediziner Prof. Kisters.
Ein Magnesiummangel bei Bluthochdruck ist daher dringend zu vermeiden, um weitere Folgeschäden und eine Minderung der Lebensqualität der Patienten zu reduzieren.
Wie wird ein Magnesiummangel nachgewiesen?
Informationen zur Labordiagnostik von Magnesium finden Sie hier.
Literatur:
(1) Tangvoraphonkchai K: Magnesium and cardiovascular disease. Adv Chronic Kidney Dis 2018, May; 25(3): 251-260
(2) Zhang X et al.: Effects of magnesium supplementation on blood pressure. A meta-analysis of randomized double-blind placebo-controlled trials. Hypertension 2016 Aug; 68(29): 324-333
(3) Wannamethee SG et al.: Serum magnesium and risk of incident heart failure in older men: The British Regional Heart Study. Eur J Epidemiol 2018; 33(9): 873-882
(4) Kisters K et al.: Wirkung von Magnesium bei Hypertonie. Zeitschrift für orthomolekulare Medizin 2006; 2: 12-15
(5) Walker AF et al.: Mg citrate found more bioavailable than other Mg preparations in a randomised, double-blind study. Magnes Res 2003 Sep; 16(3): 183-191
(6) Kisters K et al.: Magnesiumhaushalt und –therapie bei Hypertonie. Nieren- und Hochdruckerkrankungen 2020; 49(5): 245-251
(7) Blancquaert L et al.: Predicting and Testing Bioavailability of Magnesium supplement. Nutrients 2019 Jul 20; 11(7): 1663
(8) Kisters K et al.: Positive effect of magnesiumorotate therapy in hypertensive heart disease. Metabolomics: Open Access. 2017; 7: 3