Eine aktuelle Auswertung des Deutschen Krebsforschungszentrums von Studien der höchsten Qualitätsstufe zum potentiellen Nutzen einer Vitamin-D3-Supplementierung auf die Prognose von Krebserkrankungen kommt zu einem eindeutigen und positiven Ergebnis: Die tägliche Vitamin-D3-Einnahme von Dosen bis 4.000 IE könnte die Krebsmortalität um 12 % reduzieren.
Hingegen zeigten selten verabreichte, hohe Tagesdosen - sogenannte Bolusgaben - von 60.000 bis 120.000 IE pro Monat keinen positiven Nutzen auf die Krebsmortalität.
Die Erklärung der Forscher: Die regelmäßige Vitamin-D3-Supplementierung führt zu einer laufenden Bioverfügbarkeit des aktiven Vitamin-D3-Hormons mit den tumorprotektiven bzw. tumorhemmenden Eigenschaften.
Vitamin-D3-Mangel – wie wird supplementiert?
„Eine Supplementierung sehr hoher Vitamin-D3-Dosen im Bereich von mehreren Zehntausend internationalen Einheiten, also sogenannte Bolusgaben, ohne Laborkontrolle ist fahrlässig“, warnt in diesem Zusammenhang auch Prof. Hans Georg Classen, Vorsitzender der GfB. Vitamin D3 ist ein lipidlösliches Vitamin, eine Hypervitaminose D daher nicht auszuschließen. Die Europäische Lebensmittelbehörde hat für Erwachsene und Kinder ab 11 Jahren die tägliche Aufnahme von 100 µg bzw. 4.000 IE Vitamin D3 als sogenannten Tolerable Upper Intake Level festgesetzt.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
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J. Frank, K. Kisters, OA. Stirban, S. Lorkowski, M. Wallert, S. Egert, MC. Podszun, JA. Pettersen, S. Venturelli, HG. Classen, J. Golombek.:
The role of biofactors in the prevention and treatment of age-related diseases. Biofactors 2021; 47: 522-550
https://iubmb.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/biof.1728