„Eine schlechte Magnesiumversorgung ist mit einem erhöhten Risiko für zahlreiche Erkrankungen assoziiert, darunter metabolisches Syndrom, Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, so die Autoren eines im November 2020 publizierten Positionspapiers der Gesellschaft für Magnesiumforschung.1 Diesem Statement schließen sich die Experten der Gesellschaft für Biofaktoren an und warnen eindringlich vor den negativen gesundheitlichen Folgen eines Magnesiummangels.
Was entzieht dem Körper Magnesium?
Ein Magnesiummangel kann durch eine ungenügende Zufuhr des Biofaktors über die Ernährung bedingt sein. In speziellen Lebenssituationen wie Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Stress erhöht sich der Magnesiumbedarf. Alkoholmissbrauch hemmt die Magnesiumaufnahme und erhöht die Ausscheidung über die Nieren. Auch die Einnahme zahlreicher Arzneimittel2 führt zu einer erhöhten renalen Magnesiumausscheidung. Bei chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Zöliakie oder nach Darmoperationen kann die Magnesiumaufnahme gestört sein, während chronische Durchfälle und Abführmittelabusus die Magnesiumausscheidung über den Darm erhöhen. Aufgrund von Defekten bei Resorption und Rückresorption in den Nieren kann bei 0,1 bis 1% der Bevölkerung ein Magnesiummangel auch genetisch bedingt sein.3 Nicht zuletzt leiden laut wissenschaftlichen Untersuchungen etwa 50 % der Typ-2-Diabetiker unter Magnesiummangel.4
Was für Symptome treten bei Magnesiummangel auf?
Bei Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen wird häufig ein Magnesiummangel festgestellt und umgekehrt übt eine orale Magnesium-Supplementation einen positiven Einfluss bei diesen Erkrankungen aus..5,6 Neben den Wirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem kann ein Magnesiummangel zu Muskelverspannungen und Muskelkrämpfen führen.7,8 Zudem kann eine Magnesiumsupplementierung bei nachgewiesenem Mangel vor osteoporotisch bedingten Frakturen schützen.9 Studien haben zudem gezeigt, dass ein Magnesiummangel nicht nur das Risiko, an Diabetes zu erkranken, erhöht, sondern auch die Blutzuckereinstellung bei Diabetikern erschwert. Magnesium kann den Zuckerstoffwechsel positiv beeinflussen und die Insulinsensitivität verbessern.10
Nicht zuletzt sollte bei unspezifischen Symptomen wie Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Nervosität, Unruhe, Spannungskopfschmerz, Verwirrtheit oder Depressionen an einen Magnesiummangel gedacht werden.
Wie kann man Magnesiummangel nachweisen?
Die optimale Magnesiumkonzentration im Blutserum liegt oberhalb 0,80 mmol/L.11,12 Dennoch stützt sich die Diagnose nicht nur auf diesen Laborwert, sondern vor allem auf die Untersuchung der Magnesium-Mangelsymptome. Grund: Da sich nur ca. 1 % des Körperbestandes an Magnesium im Blut befinden – und 60 % in den Knochen und 39 % in Muskeln und Organen – setzt der Körper im Magnesiummangel den Biofaktor aus Knochen oder Muskelzellen frei, um den Magnesiumgehalt im Blut konstant zu halten. Normale Blutwerte schließen daher einen Magnesiummangel nicht aus.
Fazit der Gesellschaft für Biofaktoren
Aufgrund der Bedeutung des Biofaktors in Prävention und Therapie zahlreicher Erkrankungen sollte auf einen optimalen Magnesiumstatus geachtet werden. Ein Mangel sollte anhand der Symptome und Labordiagnostik abgeklärt und bei positivem Befund durch eine gezielte Supplementierung ausgeglichen werden. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass organische Verbindungen wie Magnesiumorotatim Vergleich zu anorganischen Verbindungen in der Regel besser verträglich und bioverfügbar sind.13,14,15
Weitere Informationen zu Magnesium und anderen Biofaktoren finden Sie hier.
Besteht die Möglichkeit, dass Sie unter einem Mangel an einzelnen Biofaktoren leiden? Machen Sie den Biofaktoren-Check und finden Sie Ihr persönliches Risiko heraus.
Literatur
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