Wenn Arzneimittel zu sogenannten Biofaktorenräubern werden, können daraus bei Langzeiteinnahme gesundheitliche Probleme entstehen, die den Patienten zusätzlich zur Grunderkrankung belasten.1,2 Nicht nur die Glukokortikoid-Therapie, auch beispielsweise die Antirheumatika Methotrexat und Sulfasalazin können einen Mangel einzelner Biofaktoren nach sich ziehen.
- Methotrexat
Antirheumatika mit dem Wirkstoff Methotrexat wirken als Folsäure-Antagonisten und können zudem die intestinale Magnesium-, Zink- und Vitamin-B12-Resorption hemmen. Mangelerscheinungen mit entsprechenden Mangelsymptomen sind möglich.3
- Sulfasalazin
Der Organismus braucht Folsäure für die Zellteilung und die Erythropoese, für Prozesse im Nervensystem und für den Proteinstoffwechsel. Sulfasalazin greift in den Stoffwechsel der Folsäure ein, in dem es Enzyme und Transportsysteme hemmt, die für die intestinale Folsäureresorption nötig sind. In der Folge stehen dem Körper für die verschiedenen Stoffwechselvorgänge keine ausreichende Mengen Folsäure zur Verfügung.4,5
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Besteht der Verdacht, dass Sie oder Ihre Patienten unter einem Mangel an ausgewählten Biofaktoren leiden? Machen Sie den Biofaktoren-Check und finden Sie Ihr persönliches Risiko heraus.
Literatur:
(1) Mohn et al.: Evidence of Drug-Nutrient interactions with chronic use of commonly prescribed medications: An update. Pharmaceutics 2018; 10: 1 - 45
(2) Samaras D et al.: Effects of widely used drugs on micronutrients: A story rarely told. Nutrition 2013; 29: 605 - 610
(3) Hornung N et al.: Folate, homocysteine and cobalamin status in patients with rheumatoid arthritis treated with methotrexate, and the effect of low dose folic acid supplement. J Rheumatol 2004; 31(12): 2374 - 2381
(4) https://dgrh.de/dam/jcr:986d2786-e885-47ef-a398-10215c04643b/Sulfasalazin%20ARZT%2006_2020.pdf
(5) Chan LN: Drug-nutrient interactions. J Parenter Enteral Nutr 2013; 37: 450 - 459